Das lange Zeit als risikolos geltende Versicherungsgeschäft hat einiges an seiner ursprünglichen Gefahrlosigkeit eingebüßt. Zu diesem Schluss kommt man, nimmt man die zahlreichen Insolvenzen von Lebensversicherern der letzten Jahrzehnte in den USA, Kanada, Japan und Europa als Beispiel. Die deutsche Lebensversicherungsbranche ist bisher von Insolvenzen verschont geblieben. Jedoch zeigen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Mannheimer Lebensversicherung im Jahr 2003, dass die hierzulande tätigen Lebensversicherer nicht vollständig gegen finanzielle Probleme geschützt sind. Die überwiegende Anzahl der international beobachteten Versicherungsinsolvenzen kann auf ein inadäquates Risikomanagement zurückgeführt werden. Dem versucht Asset-Liability-Management als wichtiger Bestandteil des Risikomanagements von Versicherern durch das Management der finanziellen Stabilität und Profitabilität entgegenzuwirken. Vor dem Hintergrund des Asset-Liability-Managements wird in der vorliegenden Arbeit die Wirkungsweise ausgewählter Faktoren auf die finanzielle Stabilität und damit die Sicherheit von Lebensversicherern analysiert. Ausgangspunkt bilden die Vorstellung des ALM-Konzepts und die Grundzüge der Lebensversicherung. Nach Darstellung der Bilanzstruktur von Lebensversicherern und der für diese Unternehmen maßgeblichen Risiken werden im Hauptteil der Arbeit ausgewählte Einflussfaktoren vorgestellt. Diese werden anschließend mit Hilfe eines mehrperiodigen stochastischen Modells analysiert. Bei der Untersuchung der Faktoren Reservesituation des Versicherers, Mindest- und Zielverzinsung und der Kapitalanlagezusammensetzung wurde darauf geachtet, dass wichtige deutsche Regulierungsvorgaben wie die jährliche Mindestverzinsung und die Mindestüberschussbeteiligung abgebildet sind. Die im Rahmen von Solvency II an Bedeutung gewinnende Fair Value Betrachtung der Bilanz wurde ebenfalls berücksichtigt.