Fischer-Dieskau – eine Biographie rur. Eine schöne Biographie – und offenbar keine geschönte. Der Sänger Dietrich Fischer-Dieskau bietet viel Material dazu an. Als Nachfolgerin der Ausgabe bei DVA von 1995 befasst sie sich mit dem breiten Repertoire des Baritons und mit seiner Arbeitsweise. Dazu gehört auch die Wiedergabe eines (Jahres-)Ausschnittes (1960) aus dem seit 1948 geführten «Hauptbuch» mit all seinen Sängerterminen. Der Band berücksichtigt den Buchautor, den Dirigenten, den Maler und den Lehrer Fischer-Dieskau, auch den Anreger für neue Kompositionen bei verschiedensten Komponisten. In den letzten Jahren sind vermehrt auch Auftritte als Rezitator (z. T. mit Gert Westphal und Thekla Carola Wied) dazugekommen. Eine imponierende Lebens- und Schaffensleistung. Privates wie das Verhältnis zu den drei künstlerisch tätigen Söhnen ist nicht ausgeklammert, künstlerische Ansichten wie die Vorbehalte gegenüber der von Friedrich Cerha geleisteten dreiaktigen «Lulu»-Fassung sind mit einbezogen. Ausführlich wird die Jugendzeit in den dreissiger Jahren geschildert und nicht verschwiegen, dass im kultivierten Elternhaus neben den «Buddenbrooks» auch «Mein Kampf» im Bücherschrank stand. Neben einer Zeittafel und Hinweisen auf Compact Discs des Sängers enthält der Band zahlreiche Abbildungen, konventionelle und weniger konventionelle.
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.