Manche werden sich über viele Episoden aus dem neuen Dilbert nicht amüsieren können — weil sie es genau so erlebt haben. Andere werden das Buch aus dem gleichen Grund wunderbar finden. Weil man über den alltäglichen Wahnsinn im Büro dringend lachen muss, um sich nicht darüber totzuärgern oder davon unterkriegen zu lassen. Gnadenlos legt Scott Adams — mit sehr wenig Textbegleitung und nur einem kurzen Vorwort — wieder einmal den Finger in die Wunde. Die Konjunktur bietet ihm reichlich Stoff für neue Cartoons, er greift mit trockenem Witz all das auf, mit dem sich Mitarbeiter im Moment herumschlagen müssen: Dilbert und seine Kollegen sehen sich mit Kostensenkungsprogrammen, Arbeitsplatzabbau, Entlassungswellen, einem Umzug der Konzernzentrale ins Ausland und Outsourcing konfrontiert. Wie üblich fällt Dilberts Chef mit der innovativen Frisur durch fröhliche Skrupellosigkeit und völlige Inkompetenz auf. Auch zum Thema Managergehälter hat Scott Adams einiges beizutragen. Aus dem neuen Dilbert bekommt man Anregungen für neue Komplimente („Ich bewundere die makellose Perfektion Ihres Missmanagements“) und Flüche („wollköpfiger Klumpen ignoranter Affenspucke!“), aber auch — womöglich leicht von Harry Potter beeinflusst — eine Ahnung davon, wofür Trolle in der Buchhaltung gut sein könnten. Wie immer genial!– Nina Hesse