Nach ihrem ersten Krimnalroman: Der Kreis des Kopernikus (2002) legen Rüdiger Schneider und Rainer Küster… erneut einen anspruchsvollen Kriminalroman aus dem Ruhrgebiet vor. Auf ganz eigene Weise und und stille Art aufregend spannend haben die Autoren ihre Handlung mit der Welt des Fussballs verwoben, neben anderen Vereinen besonders mit denen des nahen Reviers, FC Schalke und VfL Bochum, dessen rewirpower-Stadion auch das Titelblatt des Buches ziert. Die ermittelnden Komissare Klaus Brenner und Erich Rogalla…. gehen oft nachdenklich gemeinsam oder auch auf eigene Faust ihrer schwierigen Arbeit nach, trotz Verschiedenheit gar nicht so verschieden, spontan und, wenn es sein muss hart in der Sache. Die Geschichte beginnt mit dem Mord an einem Fan des VfL Wolfsburg, erdrosselt mit einem Fanschal des VfL Bochum, dem unappetitlicher Weise zudem die Zunge entfernt worden ist. Drei weitere Morde werden folgen … in einem Netz von Eifersucht, Geldgier und Größenwahn, von Feigheit, Trauer und Verlust. Mit viel Liebe zum Detail entwickeln die Autoren ihren raffinierten Plot… Als Leser hat man den Eindruck, das Ruhrgebiet würde auferstehen, wie es war, aber auch … wie es geworden ist. Man erkennt Häuser, Plätze, Orte und Straßen… Viel wird vom Fussball erzählt, von den Fans, aber auch von den Auswüchsen, in der Rituale aus Mythen und germanischen Göttersagen keine unerhebliche Rolle spielen, Drachen und Sicheln. Das ist spannend und vermittelt unmittelbare Einblicke, die man möglicherweise so noch nicht kennt, obwohl man schon einmal davon gehört zu haben glaubt. Rainer Küster und Rüdiger Schneider haben einen Kriminalroman geschrieben, den man nicht so einfach aus der Hand legen möchte, der nachklingt und daran erinnert, wie vielschichtig unser Leben ist hier im Revier. (Westdeutsche Allgemeine 28.11.09)