Dieses Buch nimmt Abschied von der Informationseffizienz der Finanzmärkte, der zentralen Finanzmarkttheorie der letzten 30 Jahre. Aufbauend auf der Theorie des Finanzmarktverhaltens (Behavioral Finance) sind unter- und überbewertete Finanzmarktpreise auf vollkommenen Konkurrenzmärkten möglich. Hierbei werden lineare und nichtlineare Strukturen auf dem deutschen Aktien-, Renten-, Geld- und Devisenmarkt aufgedeckt. Zum Einsatz kommen ARCH-Modelle, deren Pionier Robert Engle im Herbst 2003 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde. Anhand dieser Zeitreihenmodelle zeigen sich Perioden mit exzessiver Volatilität, die auf Ineffizienzen schließen lassen. Ineffizienzen an Finanzmärkten traten bereits vor der spekulativen Aktienblase der vergangenen Jahre auf, wie dieses Buch für den Untersuchungszeitraum von 1977 bis 1998 empirisch belegt. Allerdings ist exzessive Volatilität kein Dauerzustand. Zur Vermeidung oder zumindest Verminderung von Ineffizienzen ist ein Lernprozeß der Marktakteure notwendig: Risiken zu erkennen und richtig zu bewerten. Benötigt wird hierbei eine transparente Handelsplattform, die in der Lage ist, die zur Zeit nicht-handelbaren Risiken künftig handelbar zu machen.