Ein Roman aus zwei Teilen. Teil I ist die grandiose Parodie eines „Produktionsromans“, jener Gattung, in der die Autoren der kommunistischen Hemisphäre gemäß der Doktrin des sozialistischen Realismus das Leben der Arbeiterklasse optimistisch „widerzuspiegeln“ hatten. Esterházy zeigt den Tagesablauf in einem mathematischen Institut, die Irrungen und Wirrungen des Rechentechnikers Imre und seines Genossen Generaldirektor Gregory Peck, beide hin(und her-)gerissen von der blonden Sekretärin Marilyn Monroe. Aber jede Produktion, die der Titel verspricht, wird von der Papierflut überschwemmt, die die groteske Slapstick-Suche nach einer verloren gegangenen Studie auslöst. Teil II heißt „E.s Aufzeichnungen“. Der Chronist Peter Eckermann (oder Péter Esterházy?) berichtet in Anmerkungen voller Verehrung und Respekt, aber hochvergnüglich über die Umstände, unter denen Teil I vom „Meister“ (Goethe?, Péter Esterházy?) geschrieben wurde, über dessen Privatleben – in Szenen von gnadenloser Alltäglichkeit, immer wieder unterbrochen von den Kommentaren des „Meisters“, seinen Reflexionen über den Roman. Nur scheinbar ein Anmerkungsteil, ist es in Wahrheit ein „Produktionsroman“ im Esterházy’schen Sinne, ein Roman über die Produktion eines Romans, die Keimzelle seiner späteren Themen und Schreibweisen und, zusammen mit den typo – graphischen Frechheiten und dem bischofsvioletten Umschlag (eine Reminiszenz an eine Jugend als Messdiener), ein Affront zu Zeiten der herrschenden „Widerspiegelungstheorie“, der Einbruch der Moderne in die ungarische Literatur. Nach dem Erscheinen des „Produktionsromans“ 1979 gab es dort nur noch ein „Davor“ und „Danach“, und in der Weltliteratur hatte er nur einen Vorläufer: Nabokovs Fahles Feuer.