Problemstellung: Für die Versorgung der Bevölkerung im Rentenalter spielen grundsätzlich drei verschiedene Bereiche eine Rolle: die Zugehörigkeit zur GRV, zu betrieblichen Rentenkassen sowie die Bildung privater Ersparnisse. In diesem Zusammenhang wird auch von den „drei Säulen der Alterssicherung “ gesprochen, wobei den GRV Renten die Funktion der Regelsicherung zukommt, während Betriebsrenten und Privatversicherungen nur ergänzenden Charakter haben . Die Untersuchung von Änderungsvorschlägen wird sich aber ausschließlich auf den Bereich der GRVRenten konzentrieren. Gang der Untersuchung: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die wichtigsten in der einschlägigen Literatur diskutierten Reformmodelle für die Deutsche GRV zu systematisieren und einer ökonomischen Analyse zuzuführen. Prinzipiell lassen sich dabei zwei Hauptkategorien von Änderungsvorschlägen unterscheiden: einerseits Anpassungen des bestehenden Systems wie z.B. eine Modifikation der Rentenformel. andererseits systernverändernde Vorschläge wie z.B. die Absenkung des Rentenniveaus bis hin zu einer Grundrente. In Kapitel II wird zunächst ein Überblick über die derzeitige Situation der Deutschen GRV vermittelt, wobei neben einem kurzen Exkurs über Aufbau und Organisation vor allem die Grundprinzipien des derzeitigen GRV Systems erläutert werden. Danach folgt eine kurze Darstellung der beiden wichtigsten Rentenreformen früherer Jahre, nämlich jener aus den Jahren 1957 und 1972. Im Mittelpunkt des III Kapitels stehen die Finanzierungsprobleme der Deutschen GRV, da diese den Fortbestand des derzeitigen Alterssicherungssystems am meisten bedrohen. Als Hauptursachen hierfür gelten sowohl die demographische Entwicklung als auch die Konsequenzen der momentanen wirtschaftlichen Situation in Deutschland. Neben den finanziellen Schwachstellen existieren in der GRV aber auch noch andere Probleme, die von einer nach Ansicht von Kritikern „ungerechten Verteilung“ der Rentenleistungen herrühren. Hier wären z.B. die zunehmende Altersarmut vor allem bei alleinstehenden Frauen sowie die Benachteiligung kinderreicher Familien im gegenwärtigen System zu nennen. Die momentanen Reformdiskussionen über finanzielle Fragen lösen daher also noch weitergehendere Änderungswünsche bei denjenigen Politikern aus, die sich mit der bisherigen Ausgestaltung der GRV nicht einverstanden gezeigt haben und nunmehr grundlegende Veränderungen, wie z.B. eine stärkere Berücksichtigung der Kindererziehung bei der Festsetzung der Beiträge, als notwendig erachten . Kapitel III enthält daher neben dem Schwerpunkt Finanzierungsschwierigkeiten“ noch einen eigenen Abschnitt über Verteilungsprobleme innerhalb des GRV Systems. Im IV. Kapitel wird das Rentenreformgesetz 1992 (RRG ’92) dahingehend näher untersucht, inwieweit es die derzeitigen Probleme der GRV bereits gelöst hat bzw. noch zu lösen imstande ist. Gründe, Maßnahmen und Auswirkungen des RRG’92 werden ausführlich dargestellt. Es ist aber fraglich, ob das RRG ’92 auch wirklich weitreichend genug war oder ob nicht schon in einigen Jahren neuerliche Reformen notwendig sein werden. In Kapitel V, dem Kein dieser Arbeit, werden zunächst grundlegende Aspekte von Alterssicherungssystemen erörtert, z.B. ob auch weiterhin eine staatliche Intervention im Bereich der Alterssicherung erfolgen soll. Daran anschließend werden eine Reihe von systemkonformen also die gegenwärtigen Grundprinzipien beibehaltenden Reformmaßnahmen vorgestellt, wie z.B. die bereits erwähnte Modifikation der Rentenformel. Vorschläge, die im Zusammenhang mit den jüngsten Bonner Sparbeschlüssen die augenblickliche Diskussion prägen, werden an dieser Stelle in ihren Grundzügen skizziert. Da unter Umständen aber lediglich Anpassungen des bestehenden Systems an den gesellschaftlichen Wandel zur Lösung der Rentenmisere nicht ausreichen könnten, folgt im Anschluß eine ausführliche Darstellung systemverändernder Reformmodelle, die die Zukunft der Deutschen GRV auch längerfristig sicherstellen sollen.
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