Wollten Sie das: Chef werden? Haben Sie sich gründlich überlegt, was der Rollenwechsel nach sich zieht? Was das heißt: zu leiten? Wem diese Gedanken vertraut sind, dem wird das Buch als Starthilfe sehr nützlich sein. Jürgen W. Goldfuß hat es für die Neulinge in Leitungspositionen geschrieben. Trifft aber die Statistik zu, dass 80% aller Mitarbeiter mit ihren Vorgesetzten unzufrieden sind, dann darf der Bedarf getrost höher angesetzt werden. Goldfuß ist Trainer für Führungskräfte und gibt weiter, was er in unzähligen Seminaren erprobt hat. Mit ein wenig Vorstellungsvermögen reicht die Lektüre fast an die praktische Seminarerfahrung heran, denn Goldfuß baut sein Buch ganz im Stil eines Trainings auf: Wissensvermittlung, Selbsttests und Übungen an Beispielen aus dem Alltag. Das nötige Grundwissen vermittelt er im Rundflug über so gut wie alle Aufgabenfelder von Führungskräften: die Startsituation, Zeitmanagement, Mitarbeiterführung, die Sandwichposition zwischen oben und unten, Führungseigenschaften, Mitarbeitermotivation und -förderung, Change-Management, Kommunikation, Krisenmanagement, Zielvereinbarungen und Weiterbildung. Bei der Fülle der Themen kann der Autor alles nur kurz anreißen. Er bringt einiges an Theorie und viele pragmatische Handlungsanweisungen. Hochfliegende Führungsphilosophien sind seine Sache nicht. Für ihn ist Führen ein Handwerk, das man lernen kann und viel mit der richtigen Einstellung zu tun hat. Doch bekanntlich wächst man an seinen Aufgaben. Goldfuß‘ Buch bietet die Gelegenheit, die möglichen Situationen einmal gedanklich durchzuspielen. Am eindringlichsten gelingt ihm das im Schlusskapitel „Führen kann man lernen“. Er skizziert typische Szenen, in denen Verstand, Entschlossenheit und Führungstechnik verlangt werden. Der Leser füllt Checklisten aus, um die Situation und die Ziele zu klären und operative Maßnahmen einzuleiten. In den Kommentaren zu den Übungen gibt Goldfuß dann sein Feed-back. Das muss nicht auf Punkt und Komma mit den eigenen Antworten übereinstimmen. Man weiß aber jetzt etwas besser, was es heißt: zu führen. –Herbert Wintrich
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.