Ja, es ist eine ganze Menge faul im Buch Es ist was faul des walisischen Kultautors Jasper Ffjorde, wenn auch in diesem Falle nicht im Staate Dänemark, oder doch zumindest nicht ganz: Mit allerlei durchsichtigen anti-dänischen Ressentiments will sich der miese Yorrick Kane mit Hilfe einer Gehirnwäsche-Apparatur der zwielichtigen Goliath Corporation nämlich zum uneingeschränkten Diktator Englands aufschwingen — und das, obwohl er nur eine rein fiktive Figur ist, die aus der Schmozette „Am Ende der Lust“ entweichen konnte. Glücklicherweise ist die Agentin Thursday Next aus Swindon wieder im Einsatz und versucht, im Verbund mit dem Dänenprinzen Hamlet und einer Schar geklonter Neandertaler den Aufstieg des Betrügers zu verhindern und in der Literatur ebenso wie in der realen Welt wieder für Ordnung zu sorgen. Allerdings muss Thursday dafür erst einmal eine Berufskillerin ausschalten, ihren „genichteten“ Ehemann Landen wieder in die Realität zurückholen und den Präsidenten auf Lebenszeit, George Formby, aus einem Restaurant im Jenseits befreien, damit er einer Prophezeiung gemäß sechs Tage später sterben kann. Und dann muss sie noch mit den Neandertalern das Krocketspiel zwischen Whackers und Mallets beim WCL SuperHoop `88 gewinnen — andernfalls, so hat es ihr ihr zeitreisender Vater prophezeit, wird die Welt in einem Vernichtungskrieg für immer untergehen. Die Zusammenfassung von Es ist was faul deutet es an: das Buch steckt voller skurriler Einfälle und witziger Details — auch wenn das Niveau beizeiten (vor allen in Szenen zwischen Thursday Next und Landen) selbst etwas in die Schmonzette abdriftet. Erstaunlicherweise allerdings wirkt Ffjordes Welt, in der die Literatur ein seltsames Eigenleben entwickelt und immer wieder in die Wirklichkeit eingreift, sodass Literaturagenten einer Spezialeinheit die Verhältnisse wieder zurechtrücken müssen, überaus stringent. Alles in allem ist Es ist was faul also beste Unterhaltung für alle, die auf postmoderne, niveauvolle Komik stehen — und die immer schon einmal wissen wollten, warum geklonte Neandertaler doch die besseren, sensibleren Menschen sind. –Thomas Köster
— Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe:

Taschenbuch
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