„…Quasi machiavellistisch wird dem jungen Wissenschaftler gezeigt, was er tun müßte, um zum Erfolg zu kommen, will er nicht weiter zur Gruppe der dauernden Verlierer gehören.Die Gewinner nämlich sind Vertreter jener Ausbeuterspezies, die in die vier Familien „Magnat“, „Papi“, „Glückskind“ und „Chefin“ aufzweigt….Magnaten, oft in Max Planck-Instituten ansässig, sind Wissenschaftler mit Einfluss auf die Forschungspolitik, deren Größe oft mit Tragik verbunden ist. Auch Papi gilt als erfolgreicher Wissenschaftler und hätte auch das Zeug zum guten Menschen, wäre er nicht gerade Professor geworden. Bär bezeichnet Papi als den Christo der Wissenschaft, weil er zweitrangige Ware so gut verpacken und verkaufen kann…“ (aus: Texte und Zeichen / Das Wissenschaftsjournal in NDR 3, Sendung vom 30.10.1993. Besprochen von Walter Geusen)“…Es mangelt gewiss nicht an Karikaturen der Academia Germaniae auf dem Büchermarkt. Doch „Forschen auf Deutsch“ ist weitaus mehr, nämlich in der Tat ei n Leitfaden, ein Buch, das bei allem Sarkasmus zeigt, wie der wahrlich steinige Weg durch die vermieften Laboratorien mit möglichst wenig Blessuren durchmessen werden kann. Ein Lehrbuch wäre es für Forschungspolitiker – sofern die überhaupt noch lesen. Denn der Autor legt die absolut überflüssigen und forschungshemmenden, wiewohl vermeidbaren Bürokratismen bloß, die einen staunen lassen, dass die deutsche Forschung überhaupt noch wichtige Ergebnisse zur Wissenschaft beiträgt. Sie tut’s, und das würdigt der Verfasser ausdrücklich. Aber nirgendwo sonst in der Welt verschlingt die Forschung so viel Geld und ist zugleich so ineffektiv wie in der Bundesrepublik. Belegt wird dies mit statistischen Studien, deren Diskussion in den 125 Seiten auch noch Platz gefunden hat.Der kleine Band endet mit einem „Machiavelli des gewöhnlichen Forschers“, einem Kapitel voller Witz und Charme mit mehr als zwanzig hilfreichen Ratschlägen -getreu der Maxime des Florentiners: Da es aber meine Absicht i st, etwas Brauchbares für den zu schreiben, der Interesse dafür hat, schien es mir zweckmäßiger, dem wirklichen Wesen der Dinge nachzugehen als deren Phantasiebild.“ (aus: Die Zeit vom 2. Oktober 1992. Besprochen von Thomas von Randow)