Die Fremdenlegion ist ein Mythos und jeder meint, einen wenn auch noch so ungefähren Begriff davon zu haben. Doch wie sieht es wirklich aus in dieser in jeder Hinsicht so ungewöhnlichen Armee? Dieses Buch gibt darüber Auskunft. Es ist, wie der Autor in seinem Nachwort schreibt, nicht aus der Offiziersperspektive geschrieben, sondern aus der Sicht derjenigen, die diese Armee letztendlich ausmachen. Die, die vor Ort sind, die in die Krisengebiete verlegt werden und die, die mit ihrem Leben dafür einstehen. Von ihren Schicksalen würde jedes ein ganzes Buch füllen, hier wird eines exemplarisch beschrieben.Peter Karsten leistet seinen Dienst in einem Fallschirmjägerregiment, dem traditionsreichen 2. REP. Wie er zur Legion kam, wie er dort seinen Weg machte und wie so sein ganzes Leben entschieden wurde, all das wird in trockenem Ton, aber mit einem schelmenhaften Humor erzählt. Doch es braucht nur kleine Andeutungen, um die hinter der Lakonie verborgenen Gefühle umso stärker hervortreten zu lassen. Die plastische Darstellung des Kasernenalltags spart auch manche Derbheit in den Gesprächen der Legionäre nicht aus, doch es dominiert immer die Mitmenschlichkeit, die Zuversicht, dass Menschen auch in der völligen Fremde Gleichgesinnte treffen können. Und nicht nur das, sie können auch, wie es der Autor beschreibt, in dieser Zeit ihre Familie gründen. Indem das Buch zeigt, wie man in unbekannten Gewässern dennoch seinen Kurs findet und hält, ist es von einer unbedingten Aktualität für die Unsicherheit, mit der heute jeder konfrontiert ist.