Die Gestalt des Gottesdienstes zu erörtern ist der Liturgiewssenschaft heute dringlicher als in den früheren Zeiten aufgetragen. Denn deutlicher ist bewusst geworden, dass Liturgie nicht zuerst ein Gedanke ist, der sich einen Ausdruck wählt; vielmehr gibt es sie nur, sofern sie schon Gestalt ist. Aber die traditionellen Ausdrucksformen der Liturgie treffen auf eine Generation, die im Formenpluralismus und in der Gestaltschwäche der Gegenwart dem herkömmlich geformten Gottesdienst unsicher und kritisch gegenübertreten muss. In dieser Situation stellt der vorliegende Teil 3 des Handbuchs die Ausdrucksformen des Gottesdienstes wissenschaftlich dar. Zuerst die ranghöchste: Das Wort, als Rede, Gesang, Poesie, Formel, verkündigt und gebetet, aber auch in Stille meditiert und im Schweigen gewahrt. Dann: die Elemente der Natur, das Gewand und die Gerätschaften, das Haus der Liturgie und seine Ausstattung – diese alle oft mit Kunst gestaltet und mit technischen Mitteln nahegebracht.