Insolvenzrecht von Walter Zimmermann wendet sich sowohl an Studenten und Referendare, von denen Grundwissen im Gesamtvollstreckungsrecht erwartet wird, als auch an Praktiker, die nur gelegentlich, z.B. als Vertreter eines einzelnen Insolvenzgläubigers, mit Fragen des Insolvenzrechts konfrontiert werden. Der Verfasser verfügt als Hochschullehrer, Leiter von Referendarsarbeitsgemeinschaften und Prüfer im Ersten Staatsexamen über entsprechende Lehr- und Prüfungserfahrungen, als langjähriger Richter zudem über praktische Kenntnisse im formellen und materiellen Gesamtvollstreckungsrecht. Zimmermann führt den Leser kompetent und konzentriert durch die Insolvenzordnung. Das Buch ist auch dem Anfänger leicht verständlich. Es ist prägnant und unprätentiös geschrieben. In schwierigere Textpassagen sind verständnisfördernde Beispiele eingestreut. Besondere Hervorhebung verdienen auch die zahlreichen tabellarischen Übersichten, die eine wichtige systematische Ordnungsfunktion übernehmen: Anhand Schuldnereigenschaft, Gläubigerposition oder auch Verfahrensart werden die wichtigsten insolvenzrechtlichen Institute anschaulich voneinander abgegrenzt; insbesondere werden das Neben- und Gegeneinander von gewöhnlichem Insolvenzverfahren, Verbraucherinsolvenz, Schuldenbereinigung und Restschuldbefreiung einprägsam dargestellt. Praktisch relevante Hinweise etwa zum Zustellungswesen runden das Werk ab. Als einziger Kritikpunkt bleibt, dass man sich eine genauere Schlussredaktion gewünscht hätte (z.B. auf Seite 142: „angemessene Benachteiligung“ statt, wie es natürlich heißen muss, „angemessene Beteiligung“). Das Gesamtvollstreckungsrecht ist mit In-Kraft-Treten der neuen Insolvenzordnung vollkommen umgestaltet worden. Das als Grundriss konzipierte Buch kann jedem Juristen uneingeschränkt empfohlen werden, der sich einen Überblick über Verbraucherinsolvenz, Restschuldbefreiung usw. verschaffen will. –RA Claudia von Selle
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.