Band 1,1, »Tora«, stellt in der Einleitung das gesamte Projekt „Die Bibel und die Frauen“ vor und begründet die Entscheidung für den jüdischen Kanon, wodurch die jüdische Rezeptionsgeschichte ebenso wie die christliche integriert werden kann. Von den Texten der fünf Bücher Mose, der Tora, sind vor allem die Schöpfungstexte der Urgeschichte von Interesse, da sie bis heute auf die Ordnung der Geschlechterverhältnisse in Kirche und Judentum Einfluss haben. Die Erzählungen über die Erzeltern Israels sowie jene zu Beginn des Exodusbuches verstehen sich als das narrative Pendant zum listenartigen Material der Stammbäume: Beide stellen das Werden Israels, die konfliktreiche Geschichte des Volkes und seiner Nachbarvölker in der Form von Familienerzählungen als Zeugen und Gebären, als Streit zwischen Geschwistern oder Heirat von Verwandten dar. Schließlich wird nach den geschlechtsspezifischen Fragen in Rechtstexten und kultischen Vorschriften der Tora gefragt.