Ein Wegweiser durch Grenzgebiete des Selbst Verfolgungswahn, Allmachtsgefühle, eine verzerrte Selbstwahrnehmung, ausgeprägte Stimmungswechsel – wie geht man mit Menschen um, die sich an den Grenzen ihrer eigenen, sich auflösenden oder ständig verändernden Identität bewegen? Wie kann man ihnen helfen? Menschen, die an Schizophrenie oder an einer Borderline-Störung leiden, bewegen sich an und um die Grenzen ihrer eigenen, sich auflösenden oder fluktuierenden Identität. Ausgehend vom Drei-Instanzen-Modell von Freud zeigt dieses Buch an einem einfachen Konzept des Ich, besonders der Ich-Grenze, die Unterschiede zwischen beiden Erkrankungen sowie deren klinische Relevanz auf. Psychopathologie und Psychodynamik von Schizophrenie und Borderline-Störung werden dargestellt. Eingestreute Fallbeispiele bauen eine Brücke von der Theorie zum betroffenen Menschen. Tiefes Verständnis für fremde Welten, geduldige Annäherung sowie der feinfühlige Umgang mit Menschen, die sich in psychotischen oder psychosenahen Zuständen befinden, stehen im Mittelpunkt. Im Hauptteil zeigt ein künstlich-chronologischer Therapieverlauf, wie verschieden eine therapeutische Beziehung zu einem Menschen, der an einer schizophrenen oder Borderline-Störung leidet, aufgebaut, erhalten und konstruktiv entwickelt werden kann. Fragestellungen des Therapeutenalltags werden dabei für jede Therapiephase analysiert und mögliche Wege aus Dilemma-Situationen aufgezeigt. Abschluss, Trennung und die Zeit nach der Therapie sind wichtige Themen, die das Kapitel abrunden. Dieses Buch ist kein Manual, sondern eine Orientierungshilfe. Inhalt Vorwort von Prof. Dr. Christian Scharfetter Zur Entstehung und zum Inhalt des Buches Das Ich-Struktur-Modell Die Ich-Grenze Persönlichkeitsstrukturen Vernetzungen ‚CR ‚Psychopathologie der Schizophrenien Vorbemerkungen Fragmentierung – Gespaltene Identitätsbildung – Kohärenzverlust – Ich-Entgrenzung Autismus – Eigenweltlichkeit – Ausdrucksunfähigkeit – Selbst- und Fremdverborgenheit Athymie – Passivierung – Devitalisierung – Negativismus Psychodynamik der schizophrenen Psychosen Vorbemerkungen Fragmentierung: Der unausweichliche Weg in den Wahn – Wahn als Ausdruck der Abwehrlosigkeit – Wahn als Rückzug und Flucht – Wahn als progressive Antwort auf die Fragmentation des Ich Schizophrene Wahnbildung – Formen des Wahns – Verfolgungswahn – Paranoide Allmacht – Leihexistenz – Selbsthass als Ausdruck und Folge der Negativ-Existenz Zur Suizidproblematik bei Schizophrenen Psychopathologie und Psychodynamik der Borderline-Psychosen Vorbemerkungen Das fluktuierende Ich und die Identitätsdiffusion Borderline-Persönlichkeits-Organisation am Beispiel der DSM-IV-Kriterien Borderline-Persönlichkeits-Organisation und Psychose – Vorbemerkungen – Äußere Borderline-Psychose – Innere Borderline-Psychose Die Therapie von schizophrenen und Borderline-Psychosen Vorbemerkungen Entwurf und Gestaltung des dualen Raums – Schizophrenie – Borderline-Persönlichkeits-Organisation Bildung von Übergangssubjekten und -objekten – Schizophrenie – Borderline-Persönlichkeits-Organisation Progressive Psychopathologie – Schizophrenie – Borderline-Persönlichkeits-Organisation Reparation – Schizophrenie – Borderline-Persönlichkeits-Organisation Vorbereitung auf Abschied und Trennung Abschluss der Behandlung Die Rolle des Therapeuten in der Zeit danach Zusammenfassung Dank Literatur Dr. med. Josi Rom, Psychiater, Psychotherapeut und Psychoanalytiker, ist als Supervisor und Dozent sowie in eigener Praxis in Winterthur tätig.