Ob im Ruhe- oder UnRuhestand beim Lesen dieser Kurzgeschichten freut man sich geradezu auf den dritten Lebensabschnitt und wer ihn schon erreicht hat, erkennt sich mitunter sogar in der einen oder anderen Geschichte wieder. Da läuft einem ach so optimistischen Frührentner sein Leben total aus dem Ruder, bevor er merkt, wie gut es ihm eigentlich geht. Drei verblühende Grazien sehen irgendwann einmal ein, dass keine Schönheitskorrekturen der Welt ihnen ihre Jugend zurückgeben können und dass diese ohnehin kein neues Liebesglück garantiert hätten. Und einige Sechzigerinnen und Sechziger finden sogar im Alter noch zu später Geborgenheit, nicht ohne dazu allerdings selbst etwas bei-getragen zu haben. Amüsant plaudert Iwanovsky über seine Mitmenschen im gesetzteren Alter und bleibt auch in seinem vierten Buch dem Prinzip seiner Kurzgeschichten treu: kurzweilig und zugleich tiefgründig zu unterhalten.Zum Schluss erdreistet sich der Autor sogar, seinen Leserinnen und Lesern einige „Tipps für den Ruhestand“ mit auf den Weg zu geben, die, obgleich einige davon durchaus recht brauchbar sind, nicht strikt befolgt werden müssen.