Ein Medizinstudent erkrankt an Hodenkrebs. Seine ganz eigene Form des Krankheitserlebens, das Gefühl, auf die Kehrseite des Medizinsystems geraten zu sein, schildert er zunächst in einer Art Tagebuch. Der Rollenwechsel vom Studenten zum Patienten findet ebenso literarischen Ausdruck wie die Ängste, Hoffnungen und Enttäuschungen im Auf und Ab des Krankheitsverlaufes. Dabei gibt es ungewohnte Einblicke in die Binnenwelt der Mediziner, nachdenklich, kritisch und auch brisant. Zwanzig Jahre später entschließt sich Trunzer, den autobiographischen Text neu zu veröffentlichen. Ergänzend zu diesem Outing gibt er, quasi doppelt legitimiert als Arzt und Überlebender, Hinweise, wie der Einzelne und die Gesellschaft mit der Diagnose Krebs besser leben könnten. Ein Buch für alle, für die das Thema Krebs kein Tabu ist ob Therapeuten oder Patienten, ob Angehörige oder (noch) nicht Betroffene.