Die evangelischen Kirchen in Deutschland sind im Bereich der Wertebildung, der Sinnstiftung sowie der Wohlfahrtspflege für Gesellschaft und Staat wichtige Akteure. Veränderungen innerhalb der evangelischen Kirchen wie etwa eine weiter zunehmende „Milieuverengung“ (Klaus von Bismarck), eine „Kirche für Kirchenleute“, bleiben für die Gesellschaft nicht bedeutungs- und folgenlos. Offen ist allerdings, welche Qualität den binnenkirchlichen Entwicklungen zugesprochen werden kann und welche gesellschaftlichen Wirkungen sich aus den kirchenspezifischen zivilgesellschaftlichen Potentialen ergeben werden. Nicht zuletzt lässt die Studie „Soziale Milieus und Kirche“ (2002) innerhalb der Kirchen intensive Reflexionsprozesse erkennen. Die Befunde dieser und einer Reihe weiterer Studien sind geeignet, Optionen entwickeln zu können, wie die Kirchen ihre Mitgliederentwicklung positiv beeinflussen und wie sie ihre gesellschaftliche Relevanz erhalten oder sogar stärken können.