Eine kritisch verstandene theologische Männerforschung muss zum einen die Analyse und Kritik bestehender Machtstrukturen und Privilegien von Männern hinsichtlich deren theologischer Relevanz und Begründung in den Blick nehmen und zum anderen als Männerforschung die Auswirkungen jener traditionellen Vorordnung von Männern für Männer (das »Unprivilegierte« im Leben von Männern) untersuchen. Dabei wird deutlich, dass die christlich-dogmatische Legitimation dieser Strukturen, insbesondere durch das ontologisch begründete Eigenschaftsdenken entlang eines behaupteten Geschlechterduals, erheblich lebensbehinderndes, ja lebensfeindliches Potenzial in sich birgt für Frauen wie für Männer.