Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage nach der Mediatisierung des kommunikativen Alltags der Menschen in einer dörflichen Gemeinschaft. Die Autoren betrachten den (Medien-)Alltag von Menschen in einem Thüringer Dorf zur Zeit der DDR, in der Wende-Zeit und bis in die jüngste Vergangenheit. Welche Auswirkungen haben gesellschaftliche und technische Entwicklungen für einen dörflichen Kommunikationsraum? In welchem Verhältnis steht Dorföffentlichkeit zu anderen Kommunikationsräumen, wie z. B. der Familie? Die alltäglichen medialen und kommunikativen Aneignungs- und Anpassungsstrategien werden untersucht. Bedeutet eine telefonarme Gesellschaft eine kommunikationsarme Gesellschaft? In welchem Verhältnis steht die medial erlebte Welt in den Westmedien zur alltäglich erlebten DDR-Realität? Verhindern, stabilisieren bzw. ergänzen Medien direkte, unmittelbare Kommunikation? Letztlich: Ist über die vielschichtigen Veränderungen der Jahre 1989/90 hinweg eine relative Kontinuität des Komunikationsraumes Dorf festzustellen?