Früher, da bekam nur der kleine Tiger Post. Diesmal aber ist das anders. Diesmal kommt der Posthase mit einem Brief für den kleinen Bären über den grünen Hügel gehoppelt. Zum Glück dürfen Posthasen auf das Postgeheimnis pfeifen. Sie dürfen die Briefe lesen, was sehr wichtig ist, damit sie schlechte Nachrichten wegwerfen können: schließlich würde sich der Empfänger über schlechte Nachrichten nur grämen. „Dafür sind Posthasen da, damit sie Glück verbreiten“, heißt es in Janoschs Geschichte Onkel Puschkin, guter Bär. Und da weiß man ganz zu Anfang schon, dass nichts Schlimmes drinstehen kann im Brief an den kleinen Bären. Und das, obwohl Bär und Tiger ja nicht lesen können. Der Brief an den kleinen ?ären kommt von seinem Onkel Puschkin, der auf der Reise ist, um das Glück der Welt zu studieren. Jetzt will sich Onkel Puschkin mit Bär und Tiger in Hamburg treffen, bei Superstar Antje und Fisch Schlüter, die schließlich jeder kennt. Deshalb gehen beide auf große Fahrt, und dass sie dabei unter anderem in Köln und Hamburg allerlei Abenteuer erleben (und Onkel Puschkin schließlich merkt, dass das große Glück ganz in der Nähe liegt), versteht sich bei Janosch natürlich ganz von selbst. Und am Ende „verlebten sie jeden Tag alle zusammen eine schöne Zeit“. Zuhause ist es doch am schönsten. Diese von einigen Kritikern als reaktionär gebrandmarkte Botschaft steckte hinter Oh, wie schön ist Panama!. Und auch der Plot von Onkel Puschkin, guter Bär, der wieder voller janosch-typischer sprachlicher Besonderheiten steckt und abermals wundervoll janosch-typisch illustriert worden ist, läuft auf die gleiche heimelige Weisheit hinaus. Aber das ist ja vielleicht gar nicht so schlimm. Denn auch von daheim aus kann man phantastische Abenteuer erleben — und das sogar, wenn man in Köln oder Hamburg lebt. Das gilt vor allem für Abenteuer im Kopf. Und dabei hilft einem Janoschs neues Buch wieder einmal sehr. — Thomas Köster