„[…]Gertrud und Peter haben es sich gemeinschaftlich zur Aufgabe gemacht, ihren eigenen Enkeln David und Anna die Geschichte ihrer Familien zu erzählen. Einfühlsam und ohne Schminke beschreiben sie mit leichtverständlichen Worten das Schicksal der Juden in den Konzentrationslagern und das Schicksal der Deutschen während des Krieges. Es ist eine Familiengeschichte, wie sie für viele stehen könnte, nur dass die Omas und Opas von Anna und David auf zwei Seiten einer grausigen Front standen. Und das alles in einfachen Worten, wie man eben den Enkeln erzählt, woher sie stammen, wer ihre Vorfahren sind. Ungewöhnlich an dieser „Aufarbeitung“ der Vergangenheit ist, dass es da nicht um gegenseitige Schuldzuweisungen geht und auch nicht um „historische Verantwortung“. Denn einerseits kämpften ihre toten Onkels und Opas in Hitlers Wehrmacht und andererseits wurden ihre anderen toten Onkels und Opas in Konzentrationslagern ermordet. Anna und David wurden nicht zu zerrissenen Seelen erzogen, sondern bilden eine Symbiose, wie sie in dem ungewöhnlichen Kinderbuch „Opa und Oma hatten kein Fahrrad“ vorgestellt werden, auf 77 Seiten mit Illustrationen von Günter Kunert und Fotos aus den Familienalben der deutschen und der jüdischen Familie.[…]“