Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie – Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,0, Johannes Kepler Universität Linz, 5 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Abstract zu Gesundheitssysteme im VergleichEs gibt keine zwei Gesundheitssysteme1, deren Organisation, Finanzierung und Leistungsangebot gleich wären. Ansprüche auf Leistungen, deren Ausgestaltung, Finanzierung, Regelungen der Kostenübernahme sowie Selbstbeteiligungen der Patienten variieren nicht nur zwischen den Ländern erheblich, sondern sind in einem Land auch teilweise von Jahr zu Jahr verschieden. Gerade da es viele Einflussfaktoren auf Gesundheit gibt, wie Ernährung, Bewegung, soziale Kontakte, Arbeitswelt und medizinische Leistungen, ist es schwierig, exakt zu bestimmen, was ein Gesundheitssystem ist, woraus es besteht, wo es beginnt und wo es endet.Ein Vergleich macht deutlich, dass alle Länder einem steigenden Ausgabendruck in den gesetzlichen Gesundheitssystemen auf Grund demographischer Alterung, wachsender Ansprüche und medizinisch-technischen Fortschritts gegenüberstehen. Effizienzsteigerung und Erhöhung der Transparenz beim Leistungsgeschehen ist überall gefordert, wenn eine gute Gesundheitsversorgung für alle sichergestellt werden soll. Die Strukturen sind in den Ländern historisch gewachsen. Je nach Ausgangslage haben Reformen in verschiedenen Ländern unterschiedliche Ansatzpunkte. Es wird jedoch angestrebt, Maßnahmen nicht nur punktuell zu ergreifen. Grundlegende Reformen benötigen einen langen Atem, der auch Regierungswechsel übersteht. Die widersprüchlichen Ergebnisse der Bedeutung von Gesundheitssystemen für die Gesundheit der Bevölkerung lassen sich so zusammenfassen: Gesundheitssysteme sind am Fortschritt von Gesundheit beteiligt; jedoch ist der Fortschritt in den einzelnen Ländern selbst bei vergleichbaren Volkseinkommen und Gesundheitsausgaben uneinheitlich. Systemmängel und falsche Steuerungsanreize mindern die positiven Effekte von modernen Gesundheitssystemen, verhindern sie jedoch nicht. Die Defizite in Gesundheitssystemen beruhen häufig nicht auf fehlendem Wissen, sondern auf der fehlenden Umsetzung von bestehendem Wissen in die Versorgungswirklichkeit.