Es gibt zwölf Millionen Arbeitslose in diesem Land, und der Staat bricht zusammen unter den Kosten. Das ist eine düstere, aber durchaus realistische Zukunftsvision für Deutschland, die Autor Andreas Laudan da in seinem Debütroman erschafft. Die soziale Kluft zwischen Armen und Reichen scheint zu einem unüberwindbaren Graben gewachsen zu sein, und jeder vermittelnde Diskurs ist längst hasserfüllten Hetzjagden gewichen: Ständig kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Arbeitslose und sogenannte Schmarotzer, denen eigentlich nur das ökopolitische System ein Bein gestellt hat. Als geheime Mächte eine mörderische Lösung des Problems planen, kann nur noch der Krebskranke Volker Kühn den Super-GAU verhindern. Aber hat Kühn noch genug Zeit, um die Gesellschaft zu retten? In nur neun Stunden wird er sterben. Gnadenlos lässt Laudan seinen todeskranken Helden quer durch Deutschland hasten und Einigkeit und Recht und Freiheit gegen übermächtige Gegner verteidigen. Und dabei unterhält Laudan mit zynisch-kritischen Dialogen und filmischer Action ziemlich gut. (mh)