Zum Beispiel Jonas Cohn upj. Jonas Cohn gehört nicht dringend zu jenen Philosophen, deren sich die Gegenwart erinnert. 1869 in Görlitz als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren, studierte er Naturwissenschaften und Philosophie in Leipzig, Heidelberg und Berlin; 1897 habilitierte er sich in Freiburg. Sein Forschungsgebiet war der Grenzbereich zwischen Philosophie und Pädagogik. 1919, in der unmittelbaren Zeit nach den Wirren des Ersten Weltkrieges, veröffentlichte Jonas Cohn sein Buch über den «Geist der Erziehung»; 1921 folgte eine philosophische Arbeit über die «Erziehung zu sozialer Gesinnung», 1932 eine dreibändige «Wertwissenschaft». Seit 1919 hatte Jonas Cohn in Freiburg eine Professur für Philosophie und Pädagogik inne, doch unter Heideggers Rektorschaft wird Cohn 1933 zwangspensioniert. Ab 1938 darf er weder Bibliotheken noch Universitäten mehr betreten, die faschistischen Machthaber verhindern die Rezeption seiner Arbeiten. – An Jonas Cohns Vita und Werk wird erinnert im anzuzeigenden Sammelband, der neunzehn Philosophen vorstellt, die für die Pädagogik wichtige Werke verfasst haben.
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.