In öffentlichen wie fachwissenschaftlichen Debatten ist die Annahme populär, dass Prekarisierungsprozesse einen „Nährboden“ für rechtsextreme Orientierungen darstellen. Durch die Auswertung statistischer Repräsentativdaten sowie verschiedener quantitativer und qualitativer Untersuchungen aus dem Bereich der empirischen Sozialforschung beabsichtigt die Untersuchung, diese Annahme zu überprüfen.Ein zentrales Untersuchungsergebnis lautet demnach, dass zwar ein Zusammenhang zwischen sozialer Prekarisierung und der Entstehung und Verbreitung rechtsextremer Einstellungen besteht – jedoch nicht in der Pauschalität und Zwangsläufigkeit, wie häufig angenommen wird. Die Wahl der spezifischen sozialen Gruppen, welche Opfer von Abwertung und Diskriminierung werden, erfolgt jedoch nicht willkürlich, sondern ist aufs Engste mit der konkreten Machtverteilung (zwischen diskriminierten und diskriminierenden Gruppen) sowie ihrer institutionellen Ausprägung in der Gesellschaft verknüpft.