Die protestantische Theologie im 20. Jahrhundert gehört zu den spannendsten Kapiteln der Theologiegeschichte. Ihre Entwicklung verläuft in der ersten Hälfte des Jahrhunderts stürmisch, zum Teil dramatisch. Vor allem die Systematische Theologie wird durch den Ersten Weltkrieg und dann durch den Einbruch des Nationalsozialismus – ganz anders als die katholische Theologie – aus den Bahnen ruhiger Arbeit an den überlieferten Problemen herausgerissen und zu neuen Fragestellungen und Problemlösungen gedrängt. Daraus erwachsen imponierende theologische Konzeptionen, die die wissenschaftliche Diskussion bis heute bestimmen und die der Autor nach ihrer inneren Entwicklungsgeschichte rekonstruiert. Das Buch mündet aus in eine Darstellung der am Ende des Jahrhunderts leidenschaftlich geführten Debatte um die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“. Professor Dr. Hermann Fischer, geb. 1933, seit 1998 emeritiert, lehrte Systematische Theologie an den Universitäten Mainz, Heidelberg und Hamburg.