Die Zusatzversorgung spielt eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Angestellten des öffentlichen und kirchlichen Dienstes. Als besondere Form der betrieblichen Altersversorgung ergänzen die Alters-, Hinterbliebenen- und Erwerbsminderungsleistungen der Zusatzversorgung die entsprechenden Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Durchschnittlich ist etwa jeder achte Erwerbstätige in Deutschland aktives Mitglied der Zusatzversorgung. Als Risikoträger der Zusatzversorgung fungieren die Zusatzversorgungskassen, die die Finanzierung der Leistungen der Arbeitgeber sicherstellen. Mit der jüngsten Systemreform der Zusatzversorgung durch die Tarifvertragsparteien im öffentlichen Dienst wurde insbesondere die kapitalbasierte Finanzierung stärker betont. Dies führt zur Auseinandersetzung der Zusatzversorgungskassen mit neuen Risiken. Durch das unterschiedliche Geschäftsmodell können Erfahrungen im Risikomanagement der privaten Versicherungswirtschaft nicht unangepasst auf die Zusatzversorgung übertragen werden. In der vorliegenden Arbeit werden die zentralen Risiken der Zusatzversorgung analysiert. Wesentliche Bestandteile einer Risikostrategie für die Zusatzversorgungskassen werden beschrieben. Daraus abgeleitet ergeben sich Anforderungen an die Risikoorganisation. Die mögliche Ausgestaltung der Risikosteuerung mittels Risikotoleranzgrenzen wird vor dem Hintergrund eines Modellbeispiels konkretisiert. Die Arbeit wendet sich an Entscheidungsträger und Mitarbeiter im Risikomanagement von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung, speziell der Zusatzversorgungskassen. Darüber hinaus gibt die Arbeit für alle Arbeitgeber, die sich mit der Zusatzversorgung befassen einen Überblick, welche Risiken der Zusatzversorgung durch die Zusatzversorgungskassen gesteuert werden.