Im dritten Band seiner Schlager-Geschichte(n) des Ostens erzählt Siegfried Trzoß von der Entwicklung des ostdeutschen Schlagers von 1970 bis zur Wende. Der VIII. Parteitag hatte die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik beschlossen, die DDR feierte internationale Erfolge auf sportlichem und kulturellem Gebiet. Die Tanzmusikszene wurde zunehmend von Beat- und Rockmusik geprägt. Viele Interpreten sind bis heute bekannt und auf dem Bildschirm präsent. Siegfried Trzoß erzählt von ihrer Entwicklung, die nicht von den sie präsentierenden Medien zu trennen ist. So startete 1974 der Oberhofer Bauernmarkt , der 99 Mal bis 1991 über den Bildschirm lief. Hier begann auch Stefanie Hertel ihre TV-Karriere. Populäre Shows wie Ein Kessel Buntes , Da liegt Musike drin oder Klock 8, achtern Strom… wurden auch für Künstler aus den befreundeten Bruderländern zum Sprungbrett für Auftritte im Westen, und, so der Autor, so mancher Altstar` des Westens erfuhr durch seine Mitwirkung in DDR-Shows eine Aufwertung . Die Leser erfahren, wie die einstige Gebrauchswerberin Monika Herz Mitglied des Eisenhüttenstädter Volkskunstensembles wurde und schließlich ihr Hobby zum Beruf machte. Gaby Rückert entschied sich dagegen gleich nach Berufsausbildung zur Krankenschwester und Abitur zum Studium an der Franz-Liszt-Hochschule in Weimar und ließ bald Hörer wie Kritiker aufhorchen. Und Hans-Jürgen Beyer sang einst im Leipziger Thomaner-Chor… Von ihrer Tätigkeit hinter den Kulissen berichten interessante Gesprächspartner, etwa über die Arbeit des Rundfunk-Lektorates, des Komitees für Unterhaltungskunst oder über das Zusammenwirken zwischen Rundfunk, Fernsehen und Schallplatte. Beim Lesen ist viel Neues zu erfahren, werden Erinnerungen geweckt und so mancher beginnt dabei mitzusummen…