Selbstlektüren setzen die Möglichkeit einer Selbstbeobachtung beim Schreiben voraus. Doch wer oder was ist das Selbst, das beim Schreiben in Bewegung gerät oder die Bewegung vorantreibt? Von Autoren, bei denen klassisch die Subjektivität des Autors als Triebfeder des Schreibens bestimmt wird, zu Schriftstellern, bei denen instrumental das Schreibwerkzeug zum Hauptagenten wird, bis hin zu Schreibern, die gestisch in der Hand die Antriebskraft des Schreibens sehen, gibt es prinzipielle Unterschiede in der praktischen Beurteilung der Frage, wer oder was beim Schreiben Regie führt oder führen soll. Diese Unterschiede prägen auch die Art, in der Schreibprozesse thematisch und emphatisch, zu einer Schreib-Szene werden.