Die Siemens AG hat den schnellsten Konzernumbau in der über 160- jährigen Firmengeschichte bewältigt, das hat auch der Korruptionsskandal ermöglicht. Die neu aufgebaute Compliance- Abteilung mit 521 Mitarbeitern soll für Ethik und Anstand im Geschäft sorgen. Die Aufarbeitung der Affäre hat das Unternehmen bis zum Herbst 2008 bereits 2,5 Milliarden Euro gekostet, darin enthalten sind Rückstellungen für noch erwartete Strafen von 1 Milliarde Euro. Als Bestechung im Ausland zu einem Strafbestand wurde, beendete der Konzern die Schmiergeldzahlungen nicht, sondern verschleierte sie fachkundig. Leitende Führungskräfte wussten davon, ob die oberste Führungsriege involviert war, versucht die Justiz zu klären. Da sich kein Zeuge selbst belasten muss, ist die Aufklärung langwierig. In den Akten der Staatsanwaltschaft finden sich noch weitere 300 Beschuldigte.