Um Afrika abseits ausgetretener Touristenpfade zu erforschen, braucht es zweierlei: eine Prise Abenteuerlust und vorweg eine gehörige Portion Informationen. Diese findet sich für Tansania und die dazugehörige Inselgruppe Sansibar im gleichnamigen Reisehandbuch von Reinhard Dippelreither. Ohne die künftigen Urlauber verschrecken zu wollen, weist er sie ehrlich und sachlich darauf hin, dass in diesem wunderschönen afrikanischen Land die Uhren komplett anders gehen. Das Buch ist vorwiegend auf die praktischen Bedürfnisse von Tansania-Reisenden ausgerichtet: Statt ein Übermaß an geschichtlichen oder landespolitischen Informationen zu liefern, zeigt der Reiseführer lebensnah und anschaulich, die Sitten und Gewohnheiten der Bewohner. So erfahren die Leser zum Beispiel, wie es auf Märkten zugeht, wie man in Afrika eine höfliche Konversation einleitet oder welche Safari-Veranstalter man besser meidet. Der allgemeine Infoteil ist sehr detailliert und übersichtlich. Besonders für Urlauber, die zum ersten Mal nach Afrika reisen, werden hier erste Klippen umschifft und Unsicherheiten durch Wissen abgebaut. Zum Glück sind die Texte so gelungen, denn optisch ist das Buch keine Offenbarung. Der Großteil der ohnehin spärlichen Fotos macht wenig Lust, dieses Land zu besuchen. Wenn dann von der „Schönheit dieses Landes“ die Rede ist, wartet man ständig auf Bilder, die dieser Aussage auch gerecht werden. Sieht man davon einmal ab, wäre dieses Reisehandbuch durchaus ein idealer Urlaubsbegleiter, besonders für Individualreisende. Ja, wäre es, wenn es sich nicht schon nach dreimaligem Durchblättern in seine Bestandteile auflösen würde. Wer will schon lose Blattsammlungen im Gepäck? –Carmen Krippl
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.