Eine weitere heitere Lektion in Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte aus der Feder Luciano De Crescenzos ist anzuzeigen. Dessen millionenfach verkauften Bücher Also sprach Bellavista (1986), Alles fließt, sagt Heraklit (1995), Die Kunst der Unordnung (1998) oder Die Zeit und das Glück (2000) dürften schon so manchen Leser für die Philosophie gewonnen haben, dem diese faszinierende Welt sonst vermutlich verschlossen geblieben wäre. Diesmal hat sich der begnadete Plauderer die Anfängen des modernen Denkens vorgenommen. Wenn von „Revolution“ die Rede sei, gibt der Autor zu bedenken, dann falle einem aus irgendeinem Grund immer gleich die französische Revolution Ende des 18. oder die russische Oktoberrevolution Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Dabei hätten die entscheidendsten Umwälzungen recht eigentlich besehen doch im 15. und 16. Jahrhundert stattgefunden — in der Philosophie und dem politischem Denken ebenso, wie in der Geographie, der Astronomie, der Kunst und der Religion. Auch die Erfindung des Buchdrucks fällt in diese Zeit. „Kurz, es ist all dass, was unter den Bezeichnungen Humanismus und Renaissance in die Geschichte einging.“ In 26 kurzweiligen Kapiteln stellt De Crescenzo in gewohnter Flappsigkeit wichtige Wissenschaftler, Denker, Literaten, Erfinder und deren Werke vor, die der geistigen Revolution am Beginn der Moderne Pate standen: Von Nikolaus von Kues über Marsilio Ficino, Pico della Mirandola, Leonardo da Vinci, Lorenzo die Medici, Niccolò Machiavelli, Luther, Kopernikus und Giordano Bruno bis Francis Bacon, Tomasso Campanella und Galileo Galilei reicht der Reigen, um nur einige herauszugreifen. Herausgekommen ist ein äußerst amüsantes Büchlein, dessen italienischen Charme ins Deutsche zu übertragen Bruno Genzler glänzend gelungen ist. — Andreas Vierecke
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.