Hallo,
zu meiner Person, ich bin seit April neunzehn Jahre alt und besuche ab diesem Sommer (wieder) die elfte Klasse der Oberstufe. Warum ich erst so spät mein Abitur machen werde, also frühestens mit 22 Jahren, das beruht darauf, dass ich in der 12. Klasse mit 17 Jahren die Schule abgebrochen habe, aufgrund psychischer und privater Probleme. Nun habe ich nach einigem Hin-und-her das Glück, die Schule auf mehr oder minder normalem Wege zu Ende machen zu können.
So, nun aber zum Thema. Ich hoffe, dass es hier vielleicht ein paar studierte Archäologen gibt, die mir weiterhelfen können. 😉
Seit der fünften Klasse ist es mein Wunsch, das Fach Archäologie zu studieren.
Ja, ich gestehe, dass ich eine Träumerin bin, die diesen Beruf an sich immer etwas romantisiert hat, vor allem eben in der Kindheit. Allerdings bin ich ebenso geschichtlich sehr interessiert, was den Beruf auch so, wie er wirklich ist, für mich ziemlich interessant macht. Ich liebe alle Dinge, die alt sind und eine Geschichte zu erzählen haben, aber ich weiß, dass das nicht immer unbedingt der Realität entspricht. Meine speziellen Interessensgebiete sind die Mittelalterarchäologie und Ägyptologie, wobei mir für Letzteres wohl die Sprachen fehlten. Ich war früher sechs Jahre lang auf einer Hautpschule, weshalb ich bisher nur Englisch kann, wenn auch relativ gut (im LK in der Oberstufe gehörte ich zu den Besten). In der Oberstufe werde ich noch Französisch lernen, und nebenbei möchte ich an der VHS – falls ich es zeitlich hinbekomme, da mein Schulweg momentan nicht ohne ist – Latein machen. Ein paar Fetzen Spanisch und Arabisch spreche ich ebenfalls, wobei Letzteres aus einem VHS-Kurs stammt. Aufgrund meiner nicht gerade guten sprachlichen Voraussetzungen habe ich nun für mich entschieden, auf die Ur- und Frühgeschichte als Studienfach zurückzugreifen, insofern ich mein Abitur schaffe, was ich stark hoffe. Meine Schwächen liegen eindeutig im naturwissenschaftlichen Bereich. Mit Biologie komme ich ziemlich gut zurecht, bei der Mathematik geht es noch. Allerdings bin ich sehr schlecht, was Chemie und Physik angeht, weshalb ich diese Fächer für die Oberstufe auch nicht gewählt hatte bzw. habe.
Ein weiteres Defizit, bei dem ich nicht weiß, inwiefern es sich negativ auf das Studium auswirken könnte, ist meine soziale Phobie. Auch wenn, wie ich gehört habe, die meisten Archäologen in ihrem Leben kaum mal an einer Grabung teilnehmen können, denke ich, ich sollte schon einen besseren Umgang mit Menschen erlernen, oder? Ich weiß wirklich nicht, inwiefern das auf das Studium bezogen relevant ist, könnte mir aber vorstellen, dass es vor allem in Museen oder auf Grabungen wichtig sein könnte. (Gut, das ist im Grunde überflüssig, die Fähigkeit, gut mit Menschen umgehen zu können, wird wohl in den meisten Berufen geschätzt. Ich meinte nur, ob das bei der Archäologie eben besonders relevant ist.)
Zum Finanziellen wäre zu sagen, dass meine Familie nicht gerade die reichste ist. Meine Eltern sind beide Rentner und haben kein allzu hohes Einkommen. Das heißt, dass ich auf jeden Fall BAFöG in Anspruch nehmen und wohl noch einen Nebenjob haben müsste, um mir ein Studium finanzieren zu können. Nun habe ich aber eine Frage; Schafft man es, in sechs Semestern Archäologie zu studieren, und zwar so, dass man in dem Beruf hinterher vielleicht arbeiten kann? Oder gibt es eine Möglichkeit, sich einen Teil des Geldbetrages, den man für das Studium benötigt, anderweitig zu finanzieren? Soweit ich weiß, ist das Höchstdarlehen von BAFöG ja auf 10.000 Euro begrenzt, was bei mir ca. acht Semester bedeuten würden, höchstens. Mir wurde außerdem mal gesagt, dass man an ein Studium im Grunde eine Promotion ranhängen muss, um überhaupt gute Aussichten auf einen Job zu haben. Was haltet ihr davon? Was würdet ihr sagen? Wenn man motiviert ist und es der Lebenstraum ist, diesen Beruf zu erlernen und irgendwann auch auszuüben, sollte man ihm folgen?
Ach ja, ich wäre auch an Alternativen interessiert. Ist es z.B. möglich, mit einem abgeschlossenen Ur- und Frühgeschichts-Studium als Lektorin zu arbeiten? Da ich in zehn oder zwanzig Jahren gerne eine Familie gründen würde, wären solche Alternativen durchaus wichtig für mich… zumal es meinem Freund auch nicht unbedingt passt, dass ich einen Beruf haben möchte, bei dem ich viel reisen muss.
Allerdings möchte ich den Traum für ihn eigentlich nicht aufgeben. Nun denn…
Vielen Dank im Voraus für hilfreiche Antworten!^^
Liebe Grüße 😉