Die kollektive Aggressivität wird erst außer Kraft gesetzt, wenn die stärksten der Gruppe außer Kraft gesetzt werden.
Es kommt auf die Situation an. Greifen sehr große und vor allem viele Hunde dich als einzelnen Menschen an? Dann bleibt dir vielleicht noch die Chance auf einen Baum oder ein Auto zu klettern.
Greifen dich zwei mittlere oder kleinere Hunde an, dann sind Tritte in die Seite oder auf die Nase sehr hilfreich.
Wenn sie dir „lediglich“ drohen, versuche die Situation zu entschärfen, indem du dich seitlich zu ihnen wendest (also nicht frontal und auch nicht den Rücken zeigen) und weg siehst. Kurz abwarten und dann langsamen Schrittes dich entfernen. Auf keinen Fall rennen!
Die allermeisten Hunde in unserer Gesellschaft sind angstaggressiv. Das erkennt man daran, dass sie in ihren Aggressionsäußerungen (knurren, fetschen, steifbeinig stehen, fixieren, buckeln und Haare und Rute stellen) sehr inkonsequent sind und zwischendrin weg gucken, sich die Lefzen lecken und/oder sogar leicht winseln und/oder die Rute und das Fell nur halb bis gar nicht gestellt sind.
Allerdings sollte man diese nicht aufs äußerste heraus fordern und sie angreifen, da sie sich in die Enge getrieben fühlen und wirklich angreifen könnten. Denen geht man leicht aus dem Weg, indem man sich entfernt.
Das sind alles Ratschläge bei Hunden, wo kein Halter zu sehen ist.
Ist ein Halter in der Nähe, ist er ruhig aufzufordern seinen Hund an die Leine zu nehmen.
Begegnet man mit seinem eigenen Hund aggressiven Hunden, sollte man den Hund auf keinen Fall auf den Arm nehmen, weil die anderen hoch springen werden und das einen selbst zum Sturz bringen könnte. Am besten ist es, den eigenen Hund wenn möglich los zu lassen (natürlich nicht an der viel befahrenen Straße). So kann er selbständig flüchten und hat die besseren Chancen. Bei kurzbeinigen gegen langbeinige natürlich nicht unbedingt. Aber die Chancen an der Leine hängend sind noch viel geringer.
Wir hatten in unserer Gegend mal einen Fall der Beuteaggression. Drei oder vier Hunde spielten mit einem Spielzeug. Friedlich. Dann kam ein weiter hinzu. Dieser wurde von dem vorherigen „Rudel“ kollektiv angegriffen. Der Hund hatte keine Chance. Er überlebte.
Hier ist man als Halter gefragt, seinem Hund kein Spielzeug oder Leckerlie in der Anwesenheit anderer Hunde zu geben, wenn die (wenn auch leichte und schwer zu erkennende) Aggressivität bekannt ist.
Meine Hündin ist Beuteaggressiv – leider. Das äußert sich im zickigen Verhalten, wenn andere Hunde kommen und dass sie nicht von meiner Seite weicht, wenn sie weiß, dass ich das Objekt der Begierde bei mir habe. Da hilft nur auf das Objekt beim Gassi verzichten oder stures und ignorierendes Weiter laufen.