Seit Jahren schon lassen Millionen Fußballfreaks in aller Welt zum Takt der Brachialhymne „We Will Rock You“ von Queen die Stadien erzittern. Auch das pompösere und wesentlich elegantere Gegenstück „We Are The Champions“ wird in Arenen gern beim Siegen skandiert. Weiß aber jemand, worum es in diesen Songs eigentlich geht? Eingängige Refrainzeilen haben sich ins kollektive Bewusstsein eingebrannt und sind zur Begleitmusik unterschiedlichster Lebenssituationen geworden. Die Geschichte der berühmtesten Popsongs zu erzählen und dabei ihre Hintergründe zu beleuchten, haben sich die Autoren auf die Fahnen geschrieben. Herausgekommen ist eine Parade der üblichen Verdächtigen, aber auch einige hübsche Überraschungen. Natürlich darf „Candle In The Wind“, ewig flackerndes Grablicht zweier Frühverstorbener, in einer solchen Sammlung nicht fehlen. Auch an den Falsettkünsten der Bee Gees („Ah, ha, ha, ha, stayin‘ alive“), kommt man kaum vorbei. Woher Günther Fischer, Ex-Kulturchef von Die Bunte, und Manfred Prescher, langjähriger Moderator und Musikredakteur „einer Radioshow“ allerdings wissen, dass Abbas „Dancing Queen“ das vertonte Techtelmechtel des schwedischen Königspaares ist, bleibt ebenso rätselhaft, wie die Tatsache, dass Paul McCartneys Ballade „Let It Be“ die geheime Mahnung an Bandkollegen John Lennon enthalten sollte, seinen Drogenkonsum zu bändigen. Staunend erfährt man dafür, dass der Mega-Hit der Eagles, „Hotel California“, von vielen lediglich für eine rosinensüße Hymne aus dem Sonnenstaat gehalten, in Wahrheit die horrorhafte Bestandsaufnahme eines klaustrophobischen Frohsinnssoziotops ist. Von „American Pie“ bis „DaDaDa“. Public Enemy prallen auf Drafi Deutscher. Klar, die Auswahl von 200 Songs wird nicht jeden zufrieden stellen. Müßig zu klagen, weshalb ein grandioser Song wie „Summer In The City“ von Lovin‘ Spoonful der Eintagsfliege „Black Is Black“ von Los Bravos aus dem Jahr 1966 weichen musste, an das sich wirklich nur die Allerwenigsten erinnern. Auch „Mambo No. 5“ von Lou Bega zum Welt-Hit und Kulturerbe hochzujubeln, dürfte diesem eher kurzlebigen Baggerweiherknüller von 1999 zu viel der Ehre sein. Dennoch, das Buch enthält eine solide Songauswahl, ist kurzweilig — und wenn es auch nur die Halbwertzeit eines seiner propagierten Songs besitzt, hat es seinen Zweck erfüllt. –Ravi Unger

Seit Jahren schon lassen Millionen Fußballfreaks in aller Welt zum Takt der Brachialhymne „We Will Rock You“ von Queen die Stadien erzittern. Auch das pompösere und wesentlich elegantere Gegenstück „We Are The Champions“ wird in Arenen gern beim Siegen skandiert. Weiß aber jemand, worum es in diesen Songs eigentlich geht? Eingängige Refrainzeilen haben sich ins kollektive Bewusstsein eingebrannt und sind zur Begleitmusik unterschiedlichster Lebenssituationen geworden. Die Geschichte der berühmtesten Popsongs zu erzählen und dabei ihre Hintergründe zu beleuchten, haben sich die Autoren auf die Fahnen geschrieben. Herausgekommen ist eine Parade der üblichen Verdächtigen, aber auch einige hübsche Überraschungen. Natürlich darf „Candle In The Wind“, ewig flackerndes Grablicht zweier Frühverstorbener, in einer solchen Sammlung nicht fehlen. Auch an den Falsettkünsten der Bee Gees („Ah, ha, ha, ha, stayin‘ alive“), kommt man kaum vorbei. Woher Günther Fischer, Ex-Kulturchef von Die Bunte, und Manfred Prescher, langjähriger Moderator und Musikredakteur „einer Radioshow“ allerdings wissen, dass Abbas „Dancing Queen“ das vertonte Techtelmechtel des schwedischen Königspaares ist, bleibt ebenso rätselhaft, wie die Tatsache, dass Paul McCartneys Ballade „Let It Be“ die geheime Mahnung an Bandkollegen John Lennon enthalten sollte, seinen Drogenkonsum zu bändigen. Staunend erfährt man dafür, dass der Mega-Hit der Eagles, „Hotel California“, von vielen lediglich für eine rosinensüße Hymne aus dem Sonnenstaat gehalten, in Wahrheit die horrorhafte Bestandsaufnahme eines klaustrophobischen Frohsinnssoziotops ist. Von „American Pie“ bis „DaDaDa“. Public Enemy prallen auf Drafi Deutscher. Klar, die Auswahl von 200 Songs wird nicht jeden zufrieden stellen. Müßig zu klagen, weshalb ein grandioser Song wie „Summer In The City“ von Lovin‘ Spoonful der Eintagsfliege „Black Is Black“ von Los Bravos aus dem Jahr 1966 weichen musste, an das sich wirklich nur die Allerwenigsten erinnern. Auch „Mambo No. 5“ von Lou Bega zum Welt-Hit und Kulturerbe hochzujubeln, dürfte diesem eher kurzlebigen Baggerweiherknüller von 1999 zu viel der Ehre sein. Dennoch, das Buch enthält eine solide Songauswahl, ist kurzweilig — und wenn es auch nur die Halbwertzeit eines seiner propagierten Songs besitzt, hat es seinen Zweck erfüllt. –Ravi Unger