Bei uns wohnte jahrelang ein Nachbar. Er hieß Lothar. Er starb vor wenigen Wochen im Alter von 86. Etwa eine Woche vor seinem Tod habe ich mich mal mit ihm stundenlang unterhalten. Er erzählte mir, dass er im Nov.1941 von der dt. Wehrmacht nach Kolumbien desertiert ist. In Hamburg ging er nachts in ein Containerschiff rein, das ihn nach Cartagena, Karibikküste dieses Landes, in 2-3 Wochen brachte. Sein Onkel war bei der Waffen-SS und bei einer Feier verplapperte sich dieser, indem er ihm erzählte, dass die Juden und Zigeuner in ein gesondertes Lager zur weiteren Verwendung gebracht werden. Dabei deutete er an, dass diese das nicht überleben würden. Er bekam ein schlechtes Gewissen für welche Verbrecherarmee er diente und entschloss sich zur Fahnenflucht. In Cartagena gab er sich als Schweizer aus und lernte Maria Elena kennen, eine junge Marktfrau, die ihm schöne Augen machte und mit der er 2 Töchter, Josefina und Wiebke, bekam. Nach der Kapitulation kehrte er zurück nach Dt.