Wie schreibe ich eine …? Na, irgendwie halt. Man quält sich, zweifelt an der eigenen Intelligenz, bittet um Hilfe (die keiner leistet) und dann ist man fertig, irgendwann… „Dafür, dass dies mit Verstand geschah, war Herr Lehrer Lempel da“, heißt es in Max und Moritz. Lehrer Lempel ist in diesem Fall Walter Krämer. Lempel/Krämer erzählt uns, wie es geht. Nur: Wer es schafft, dieses Buch durchzulesen, dürfte es nicht nötig haben. Denn: Wer volle 256 Seiten liest, um eine Seminararbeit zu verfassen, der besitzt ein positives Verhältnis zum geschriebenen Wort und gehört damit nicht zu jener riesengroßen Gruppe Studierender, denen sich die weißen Blätter einfach nicht mit sinnvollem Text füllen wollen! Keinem Satz von Walter Krämer kann ich widersprechen. Ich habe lediglich — aus der Erfahrung meiner Schreib-Workshops — Zweifel, dass diese wortreich vorgetragenen Ratschläge etwas anderes sind als wortreich vorgetragen. Hilfreich zum Beispiel. Leicht umsetzbar gar? „Genauso wie lange Sätze bremsen auch lange Wörter unnötig den Lesesfluss“. Abgesehen vom überflüssigen „auch“: Wie würde man ein Buch über das Schwimmenlernen beurteilen, in dem zu lesen stünde: „Genauso unangebracht wie hektisches Herumzappeln mit den Armen ist das unkoordinierte Bewegen der Beine“? Ganz deutlich: Dies soll kein Verriss sein. Das Buch bietet eine komplette und verständliche Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben. Bei größeren Schwierigkeiten jedoch, fragen Sie Ihre Studienberatung! –Michael Winteroll
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.