Alle Menschen alles zu lehren, und zwar allumfassend – so hat J.A. Comenius die Aufgabe schulischer Bildung beschrieben. Das Menschenrecht auf Bildung für jeden soll uneingeschränkt gelten. Die Wirklichkeit ist jedoch anders: Wer soziale Vorteile hat, wird belohnt, wer sozial und kulturell beeinträchtigt ist, wird benachteiligt. Gerechte Bildungschancen für alle muss mehr denn je ein bildungspolitisches Ziel sein. Streit gibt es darüber, welche Maßnahmen mittel- und langfristig auf dieses Ziel hinführen.Die evangelischen Kirchen nehmen Verantwortung für Bildung wahr, unter anderem durch die Unterhaltung von Schulen, Kindertages- und Familienbildungsstätten wie auch durch Beteiligung an der Debatte über das Verständnis und die Aufgaben von Bildung und Erziehung in einem öffentlichen Bildungswesen. Die Frage nach gerechter Teilhabe an Bildung ist in evangelischem Verständnis ein zentrales Thema.Die Beiträge in diesem Band beschreiben die bestehende Situation ungerechter Bildungsbeteiligung im Primar- und Sekundarbereich aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie zeigen auch konkrete Möglichkeiten sozial- und schulpädagogischer Veränderungen auf, die zu gerechteren Bildungschancen beitragen. Sie unterstützen nachdrücklich diejenigen, die den Skandal der Verstärkung ungleicher Bildungschancen durch das bestehende Bildungssystem nicht hinnehmen wollen.Mit Beiträgen vonGeorg Auernheimer, Doris Beneke, Harald Bewersdorff, Wolfgang Böttcher, Jürgen Budde, Dörte Diemert, Volker Elsenbast, Hannelore Faulstich-Wieland, Dietlind Fischer, Wolfgang Huber, Olaf Köller, Harald Lehmann, Eckart Liebau, Hans-Martin Lübking, Wolfgang Mack, Ulf Preuss-Lausitz, Hermann Rademacker, Thomas Rauschenbach, Ernst Rösner, Annette Scheunpflug, Barbara Scholand, Friedrich Schweitzer, Jochen Schweitzer, Claudia Standfest, Mareike Strotmann, Wolfgang Tietze, Klaus Jürgen Tillmann, Jouni Välijärvi, Ivo Züchner